Unter dem Motto „Solidarity now!“ findet die 23. „Nacht der Jugend“ am 11. November ab 18 Uhr im Livestream statt. Er kann auf der Internetseite www.nachtderjugend.de, in Radio Weser.TV (in Bremen TV Kabelkanal 12 und Radio UKW 92,5 MHz) oder auf YouTube angeschaut werden.

Die Nacht der Jugend wurde in diesem Jahr coronabedingt als Hybridveranstaltung geplant: Viele Jugendliche haben sich mit vorproduzierten Beiträgen zum Thema Solidarität beteiligt, die im Livestream gezeigt werden. Solidarität fängt bei jeder und jedem Einzelnen an. In der Zeit des Nationalsozialismus hat es an Solidarität mit jüdischen Menschen gefehlt. Ob bei Bewegungen wie Black Lives Matter, den Anschlägen in Hanau und Halle oder im aktuellen Umgang mit der Corona- Pandemie – es gibt vielfältige Möglichkeiten, heute solidarisch zu handeln und sich für Respekt und Zivilcourage einzusetzen.

Zu den wenigen Gästen, die unter Coronabedingungen im Rathaus sein dürfen, gehören neben Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte die Autorin, Bloggerin und Aktivistin Kübra Gümüsay, die aus ihrem Buch „Sprache und Sein“ lesen wird. Giano Weiß hat Wurzeln in der Bremer Sinti-Familie von Anton Schmidt und engagiert sich für die Würdigung der von den Nationalsozialisten verfolgten Sinti und Roma. Refiye Ellek und Soraya Jamal setzen sich in ihrem Podcast „Chai Society“ bei Bremen next für eine demokratische und diverse Gesellschaft ein. Ibrahima Bah berichtet von seinem Engagement im Guineischen Verein für Integration und Bildung. Die Gäste werden von den beiden Moderatoren Irina Drabkina von der jüdischen Gemeinde und Tammo Toppe vom Bremer Jugendring interviewt.

Zu den Zeitzeugen, die Beiträge vorproduziert haben gehört Inge Berger, geborene Katz, aus New York. Nach der heute 96-jährigen gebürtigen Bremerin wurde im Dezember 2019 das Schulzentrum Neustadt in der Delmestraße umbenannt, das sie bis zum Schulverbot 1938 besucht hatte. Auch Yuval Dvir aus Israel ist wieder dabei. Der Direktor der Internationalen Schule Givat Haviva ist der Enkel des aus Bremen stammenden Martin Bialystock, der 2009 Ehrengast der Nacht der Jugend war und im vergangenen Jahr mit 96 Jahren in Israel gestorben ist. Martins Eltern und seine jüngere Schwester kamen im Holocaust um, während ihm die Flucht aus Nazi Deutschland gelang. Auch aus dem französischen Ort Murat gibt es eine Grußbotschaft von Bürgermeister Gilles Chabrier, der 2019 mit Jugendlichen erstmals Gast bei der Nacht der Jugend war. 1944 waren in Murat nahezu alle männlichen Bewohner im wehrfähigen Alter gefangengenommen und deportiert worden. Viele der gefangenen Jugendlichen und Männer wurden zur Zwangsarbeit beim Bunker Valentin nach Bremen-Nord gebracht. Viele starben dort. Zudem gibt es Botschaften aus Halle und Hanau zu den Anschlägen. Eine Grußbotschaft hat uns auch aus Durban/ Südafrika erreicht, die Jugendlichen aus dem Durban Local History Museum sind seit einigen Jahren Gäste der Nacht der Jugend und beschäftigen sich mit Bremer Jugendlichen um Erinnerungsarbeit.

Zu den Einrichtungen und Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit vorproduzierten Beiträgen an der Nacht der Jugend beteiligen gehören u.a. Molley, NAIKZ 42 X ANGEL vom Jugendtreff Blockdiek, der Schulverein Hermannsburg und das Jugendfreizeitheim Huchting, der Kulturladen Huchting, die Bands Shelter, Penetractor, Arrest, Halftime, die Internationale Schule Bremen, das tanzwerk bremen, das Projekt „WiSHH! – WIE LEBEN?“, die QuartierDanceCompany, die Bremer Stadtmigrant*innen, das Projekt „Straßenstimmen“, der „Solidarity Now Bremen Ost Podcast“, die Wilde Bühne e.V., die Gruppe „The next Generation“, das Projekt „Kunst, los!“ vom Kultur Vor Ort e.V.  uvm..

Mehr Informationen über die Nacht der Jugend, die seit 1998 jährlich unter dem Motto „Erinnern für die Zukunft“ zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht stattfindet, unter www.nachtderjugend.de.